Reisebericht: Musala, nahe der Hütte

Gespeichert von jezour am Mi., 12.02.2020 - 16:54

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. heuffelii from Musala, nahe der Hütte

J. heuffelii - bei Hütte Musala

In diesem Reisebericht bleiben wir wieder in dem Gebirge Rila in Bulragien. Der höchste Berg des ganzen Gebirges heißt Musala, misst 2925 Meter und liegt in dem nördlichen Teil des Gebirges nicht weit von der Stadt Samokov. In diesem Reisebericht verschieben uns gerade in die Nähe des Berges Musala.
Die Hütte Musala befindet sich am Ufer eines Gletschersees nördlich von dem Berg Musala in der Höhe um 2390 Meter. Bei der Hütte gibt es eine Kreuzung der touristischen Wege. Um die Hütte führt auch den touristischen Weg, der an den Gipfel des Berges Musala führt. Nicht weit von der Hütte, nur etwa 500 Meter nördlich habe ich einen Naturstandort von Jovibarba heuffeli über dem touristischen Weg gefunden.
Der Naturstandort liegt an einem nicht so steilen felsigen Abhang in der Höhe von 2360 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird Granit gebildet. Der Naturstandort liegt an kleinen Felsen, die östlich orientiert sind. Die Felsen sind durch Bergkiefer und Wacholder bewachsen, der Bewusch ist nicht so dicht und die Rosetten von Jovibarba heuffelii können da in den Felsspalten, bei der großen Steine und auch bei den Wurzel von Bergkiefer und Wacholder wachsen und haben da genug Licht. Ich habe am Naturstandort eine große Menge der Rosetten beobachtet, die Rosetten sind vor allem in den kleinen Gruppen und in den Kolonien gewachsen.
In der Zeit meines Besuches waren alle Rosetten in guten Zustand. Die meisten Rosetten waren geöffnet und frisch grün gefärbt. Viele Rosetten hatten dunkel rot oder lila gefärbten Spitzen der Rosettenblätter, viele Rosetten hatten nur grün gefärbten Rosettenblätter. Die Rosettenblätter waren auf den Flächen dicht behaart.
Die Rosetten am Naturstandort waren ziemlich mächtig, die größten Rosetten hatten um 5 cm ich Durchmesser. Die Rosetten vermehren am Naturstandort nicht nur vegetativ, sondern auch generativ. Am Naturstandort habe ich viele Rosetten beobachtet, die kurz vor der Blütezeit waren. Geöffnete Blüten habe ich am Naturstandort leider nicht beobachtet, es war zu früh, die Rosetten haben etwa zwei Wochen später geblüht.
Es lohnt sich diesen Naturstandort zu besuchen. Außer wunderschöne Natur und Umgebung ist diesen Naturstandort leicht zugänglich. Von Borovets, Städtchen unter den Bergen, fährt in die Höhe fast von 2300 Meter eine Seilbahn, von der Endstation ist dieser Naturstandort nur 1,5 Kilometer entfernt.
Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformeneintrag

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Comments

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:06

Hallo, lieber Josef,

so schöne Heuffeliis! Im leichten Schatten scheinen die Rosetten ein besonders kräftiges Grün zu entwickeln.

Vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht und die schönen Bilder!

Liebe Grüße

Veronika

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:08

Mir fällt gerade auf, dass es einen Heuffelii-Kultivar von C. W. Nixon (1987) gibt, der den Namen 'Musala' trägt. Vielleicht ist das kein Zufall, sondern eine Auslese von der Naturform.

LG
Veronika

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:10

Hallo Josef,
wollte mich auch endlich mal bedanken für Deine tollen Reiseberichte. Hoffe dass wir auch noch viele Sempervivum am Naturstandort finden. Bislang waren wir erst in Frankreich und vor drei Jahren in den Alpen. Es war zauberhaft und vom letzten Standort gibt es ganz viele Bilder. Es kommt bald wieder der Winter, dann können wir auch mal was davon zeigen.

@ Veronika  Die 'Musala' sieht mir in der Tat aus nach einer Lokalform und keiner Züchtung. Josef schreibt "Die Rosettenblätter waren auf den Flächen dicht behaart." Es ist doch auch so, dass alle S. heuffelii's mit glatter Blattoberflache eigentlich S. heuffelii glabrum zugeordnet werden, oder liege ich falsch in meiner Annahme? Hat jemand die 'Musala' von Smits erhalten?

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:10

Hallo Erwin,

nach wie vor ist die Zuordnung von kahlen Pflanzen zu ... glabrum bei den Heuffeliis üblich. Manchmal werden ein paar Härchen entdeckt. Ich übernehme die Entscheidung dabei so wie Josef es meint.

Vielleicht ist beim Kultivar 'Musala' von Dr. C. W.Nixon eine besonders grüne Rosette weitergezüchtet worden.

LG
Veronika

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:10

Hallo zusammen,

Zuordnung der Pflanzen mit kahlen Rosettenblätter zu "glabrum" ist wirklich üblich. In meisten Fällen ist es möglich in der Natur nur die Rosetten mit ganz kahlen oder behaarten Rosettenblättern zu beobachten. Dann gibt es ein paar Fälle, bei denen auf der Oberfläche der Rosettenblätter ein paar Härchen gibt (z. B. Domogled, Galičica) oder die Oberfläche der Rosettenblätter teilweise behaart ist (wieder Galičica - bei dem Pass Lipova Livada). Gerade bei dem Pass Lipova Livada in Galičica, Mazedonien, sind am Naturstandort nebeneinander die Rosetten mit ganz kahlen, teilweise behaarten und ganz behaarten Rosettenblätter gewachsen. Es scheint, dass die Gliederung von Jovibarba heuffelii aufgrund der Behaarung (kahl oder behaart) der Oberfläche der Rosettenblätter nicht genau ist meiner Meinung nach.
Eher eine Beobachtung habe ich gemacht - die Farbe der Rosettenblätter. In der Natur habe ich bis jetzt beobachtet die Rosetten von Jovibarba heuffelii mit grünen oder mit grünblauen Rosettenblättern, egal, ob die Rosettenblätter kahl oder behaart sind. Es scheint, dass die Rosetten mit den grünen Rosettenblättern in den Gebieten mit kalteren und feuchteren Klimabedingungen wachsen.

Viele Grüße,
Josef

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:11

Liebe Veronika, lieber Josef, Danke für Eure schnelle Antwort. Denke glabrum sollte eher dann nur bei ganz kahlen Blättern vergeben werden. Josef, Du schreibst in Lokalitäten mit kälteren oder feuchteren Klimabedingungen existieren nur grüne oder grünblaue Typen. Hast Du denn auch mal welche gesammelt und bei Dir sonniger stehen? Mir fiel auf, dass sich durch die Sonne oder eben dann auch durch die Trockenheit orange, rote und (rot)braune Töne zeigen.

Liebe Grüße Erwin

Sempernicki

Di., 02.11.2021 - 15:12

Lieber Erwin,

ich muss meine Beobachtungen bezüglich der Rosetten mit grünen oder grünblauen (oder blaugrünen) Rosetten präzisieren.
Rosetten mit grünen Rosettenblätter - wachsen in Gebieten mit kälteren und feuchteren Klimabedingungen.
Rosetten mit grünblauen oder blaugrünen Rosettenblätter - wachsen in Gebieten mit wärmeren und trockneren Klimabedingungen.

Jovibarba heuffelii habe ich an manchen Standorten gesammelt, die Pflanzen kultiviere ich erfolgreich in der Kultur. Erst nach einem Jahr in der Sammlung zeigen die Rosetten die Merkmale und Eigenschaften, die am Naturstandort beobachtet wurden. Trotzdem ist die Farbe in der Kultur gleich wie am Naturstandort, auch wenn die Rosetten in +/- gleichen Bedingungen in Kultur gehalten werden. Wenn die Rosetten am Naturstandort grüne Rosettenblättern hatten, dann haben auch in der Kultur die grünen Rosettenblättern. Wenn die Rosetten am Naturstandort grünblaue oder blaugrüne Rosettenblättern hatten, sind sie auch in der Kultur grünblau oder blaugrün.

LG,
Josef

Titelbild
Reisebericht: Musala, nahe der Hütte