Reisebericht: Barhal, 3,5 km SW

Gespeichert von jezour am Di., 28.02.2023 - 11:46

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. herfriedianum from Barhal, 3,5 km SW

Sempervivum herfriedianum – Barhal, 3,5 km SW

In diesem Reisebericht wird nächster Naturstandort aus dem nordöstlichen Teil der Türkei, sogar wieder aus der Provinz Artvin, vorgestellt.
Der Naturstandort liegt wieder auf dem Gebiet des Gebirges Kackar. Das Gebirge Kackar ist ziemlich ausgedehnt und die Berge ziemlich hoch, das Gebirge dehnt sich auf dem Gebiet der Provinzen Artvin, Rize und Erzurum aus und der höchste Berg des Gebirges misst 3931 Meter. Der südliche Teil des Gebirges ist trockener, denn der Hauptgebirgskamm, der parallel zu der Küste des Schwarzen Meeres läuft, hält die meisten Niederschläge an. Südlich unter den höchsten Berges des Gebirges entspring ein Fluß, der durch ein tiefes Tal fliesst und in der Stadt Yusufeli in den Fluß Coruh mündet. In dem Tal dieses Flußes gibt es zum Beispiel die Dörfer Yaylalar, Olgunlar oder Barhal.
Das Dorf Barhal befindet sich etwa 21 Kilometer südöstlich von der Stadt Yusufeli in diesem tiefen und engen Tal des Flußes, an den Abhängen über dem Boden des Tales gibt es Häuser dieses Dorfes. Nur 3,5 Kilometer südwestlich von Barhal in dem Tal habe ich einen weiteren Naturstandort von Sempervivum herfriedianum gefunden, wieder an den steilen und felsigen Abhängen gleich über dem Weg in Richtung Yaylalar.
Dieser Naturstandort liegt in der Höhe von 1195 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird durch Granit gebildet.
Wie schon erwähnt wurde, wachsen die Rosetten von Sempervivum herfriedianum an den steilen felsigen Abhägen und auf den Felsbänken an diesem Naturstandort, die Rosetten wachsen vor allem in den Felsspalten und auch an den Rändern der Felsen. In der Zeit meines Besuches habe ich da eine große Menge der Rosetten aller Größen beobachtet, alle Rosetten waren in den guten Zustand in der Zeit meines Besuches.
Die Rosetten wachsen vor allem in den Kolonien und in den Gruppen am Naturstandort. Einige Kolonien sind größer, in diesen Kolonien wachsen um 30 Rosetten. Selbstverständlich gibt es auch selbstständig wachsende Rosetten am Naturstandort. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass ich nur den unteren Teil des Naturstandortes untersucht, höhere Teile der Felsen waren für mich ohne Kletterausrünstung unzugänglich.
Die Rosetten waren graublau oder graugrün gefärbt in der Zeit meines Besuches, nur wenige Rosetten hatten lila oder dunkel rot gefärbte äußere Rosettenblätter. Auf jeden Fall waren die Rosettenblätter dicht kurz drüsig behaart, die meisten Rosetten waren geöffnet, aber die Spitzen der Rosettenblätter haben meistens in die Mitte der Rosetten gerichtet. Nur wenige Rosetten haben neue Ausläufer in der Zeit meines Besuches gebildet, die Blüten habe ich am Naturstandort leider nicht beobachtet. Die Rosetten blühen sicher in der Natur, weil ich zahlreiche vertrocknete Blütenstengel beobachtet habe.
Obwohl die äußere Rosettenblätter der Rosetten an diesem Naturstandort länger waren und die Rosettenblätter heller gefärbt waren, entsprechen die Merkmale der Pflanzen der Beschreibung von Sempervivum herfriedianum.
Eine Notiz zum Schluss. Ob ich die Angaben in den Landkarten gut lese, verschwindet die „alte“ Stadt Yusufeli unter dem Spiegel eine Talsperre, „neue“ Yusufeli wird höher an den Abhängen über die „alte“ Stadt gebaut. Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

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Comments

Sempernicki

Di., 28.02.2023 - 15:59

Hallo, lieber Josef,

vielen Dank wieder einmal für deine Mühe mit dem ausführlichenReisebericht und den schönen Bildern!

Falls Yusufeli in einer Talsperre verschwindet, müssen die dortigen Sempervivumpflanzen bald schnell nach oben wachsen.

Liebe Grüße

Veronika

jezour

Di., 28.02.2023 - 17:15

Antwort auf von Sempernicki

Hallo, liebe Veronika,

wenn die Talsperre fertig ist, verschwinden die Naturstandorte der Hauswurz unten im Tal. Zum Glück wachsen die Hauswurz auch höher an den Abhängen. Die Hauswurzarten werden erhalten, aber müssen an "neuen" Naturstandorten beobachtet werden. Die "alten" Naturstandorte werden nicht mehr existieren. Ich vermute, dass der Naturstandort von Sempervivum staintonii 7 Kilometer nördlich von Yusufeli verschwindet auch unter dem Wasser.

Liebe Grüße,

Josef

Titelbild
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