Reisebericht: Arpaözü, 4 km SW

Gespeichert von jezour am Mi., 23.08.2023 - 09:31

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag Sempervivum furseorum cf. from Arpaözü, 4 km SW

Sempervivum furseorum? – Arpaözü, 4 km SW

In diesem Reisebericht bleiben wir wieder in der Türkei. Obwohl wir das Gebiet des Gebirges Kackar verlassen, bleiben wir immer in dem nordöstlichen Teil der Türkei, diesmal in der Provinz Trabzon.
Die Provinz Trabzon liegt auch in dem nordöstlichen Teil der Türkei direkt an der Küste des Schwarzen Meeres. Die Hauptstadt der Provinz ist die Stadt Trabzon, die Provinz ist auch sehr gegliedert und gebirgig. Auch in der Provinz Trabzon läuft einen Gebirgskamm parallel zu der Küste des Schwarzen Meeres, dieser Gebirgskamm hält die meisten Niederschläge an, also nördlich von dem Hauptgebirgskamm. In diesem Gebiet liegt gerade die Provinz Trabzon, es ist also warm und ziemlich feucht da, die Natur sieht schön grün aus.
Etwa 62 Kilometer südöstlich von der Stadt Trabzon und etwa 34 Kilometer südlich von der Küste des Schwarzen Meeres gibt es Uzungöl. Es handelt sich um einen Ort, der gleiche Name trägt auch ein See. Der See und auch der Ort befinden sich in einem tiefen Tal, dieses Tal steigt etwa in Richtung Südosten hinauf, das Tal ist südöstlich von Uzungöl noch enger und tiefer. In diesem Tal liegt das Dorf Arpaözü und etwa 4 Kilometer südwestlich von diesem Dorf habe ich im Tal einen Naturstandort von Hauswurz gefunden.
Der Naturstandort liegt in der Höhe um 1545 Meter, das Gestein wird durch Granit gebildet.
Die Hauswurz wachsen an den steilen Felsen und an den steilen Felsenwänden direkt über dem Weg. Die Rosetten sind an den Felswänden, in den Felsspalten und auch auf den Felsbänken gewachsen, am Naturstandort habe ich eine große Menge der Rosetten aller Größen beobachtet. Einige Rosetten wachsen allein, weitere Rosetten wachsen in den kleinen Gruppen, es gibt am Naturstandort auch große Kolonien, die um 50 Rosetten beinhalten.
Alle Rosetten am Naturstandort waren in den guten Zustand, viele Rosetten waren geöffnet und schön frisch grün gefärbt. Die Rosettenblätter waren frisch grün gefärbt – wie schon erwähnt wurde – die Spitzen der Rosettenblätter waren bei einigen Rosetten dunkel rot oder lila rot gefärbt, einige Rosetten hatten die Rosettenblätter in der Nähe der Spitzen gänzlich dunkel rot oder lila rot gefärbt. Weil viele Rosetten in den Felsspalten mit Gras zusammen wachsen, waren diese Rosetten nur frisch grün gefärbt.
Viele Rosetten haben in der Zeit meines Besuches neue Ausläufer gebildet, die Ausläufer waren um 6 cm lang und dick. Die Stängelblätter waren auch frisch grün gefärbt mit dunkel rot oder lila rot gefärbten Spitzen. Die Stengel waren höchstens 15 cm hoch, die Blüten haben meistens von 12 bis 14 Kronblätter beinhaltet, die Kronblätter waren länglich lanzettlich und gelbweiß oder hell gelb gefärbt. Die Staubfäden waren grüngelb gefärbt, Genözeum war hell grün oder gelbgrün gefärbt.
Es müssen weitere wichtige Informationen erwähnt werden. Der Naturstandort liegt etwa 50 Kilometer südsüdwestlich von der Stadt Rize, also im Gebiet, in dem die Pflanzen für die Beschreibung von Sempervivum furseorum gesammelt wurden. Ich bin der Meinung, dass es sich in diesem Fall nicht um Sempervivum furseorum handelt, die Gestalt der Rosettenblätter ist anders. Die Rosettenblätter von Sempervivum furseorum sollten verkehrt eiförmig sein, die Rosettenblätter dieser Pflanzen aus dem Naturstandort in der Nähe von Arpaözü sind eher eiförmig. Es muss auch erwähnt werden, dass die Oberfläche der Rosettenblätter besonders variabel bei diesen Pflanzen ist. Einige Rosettenblätter sind dicht drüsig behaart an beiden Flächen, weiter nur locker drüsig behaart, einige nur behaart.
Trotzdem glaube ich, dass es um einen schönen Naturstandort handelt. Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

Bildergalerie - © alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt!

Comments

Sempernicki

Mi., 23.08.2023 - 19:10

Hallo, lieber Josef,

vielen Dank für deine Mühe, die Pflanzenart zu bestimmen und für den langen Reisebericht mit den schönen Bildern!

LG

Veronika

Titelbild
Reisebericht: Arpaözü, 4 km SW