Reisebericht: Stiv, O Abhang

Gespeichert von jezour am Do., 07.09.2017 - 16:16

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. marmoreum from Stiv, O Abhang

Sempervivum marmoreum var. ??? – Stiv, O Abhang

Nach einem längeren Zeitraum veröffentliche ich einen neuen Reisebericht. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend für mich – noch Urlaub, Computer war kaputt…
Also, in diesem Reisebericht bleiben wir immer noch in dem Gebirge Baba planina, wir bleiben auch in dem mazedonischen Teil des Gebirges über der Stadt Bitola. Den Berg Stiv habe ich auch schon früher vorgestellt. Der Berg Stiv misst 2468 Meter und befindet sich etwa 1,5 Kilometer nordöstlich von dem höchsten Berg des Gebirges Pelister.
An den östlichen Abhang des Berges Stiv habe ich noch einen Naturstandort von Hauswurz gefunden. Diese Pflanzen gehören zu Sempervivum marmoreum, sehen aber ziemlich seltsam aus. Zuerst aber zu dem Naturstandort. Der Naturstandort liegt an dem östlichen Abhang des Berges Stiv, die Orte mit Hauswurz werden westlich orientiert. Es handelt um ein steinernes Meer, überall liegen da große Steine. Die Hauswurz wachsen bei den großen Steinen, an den Orten, wo ein bisschen Gras wächst, sie wachsen auch in den Spalten unter den Steinen. Der Naturstandort liegt in der Höhe von 2380 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird Granit gebildet.
Ich habe an dem Naturstandort ziemlich große Menge der Rosetten beobachtet. Die Rosetten wachsen in kleinen Gruppen. Diese Gruppen befinden sich fast überall an den östlichen Abhängen des Berges Stiv, an den nördlichen Abhängen habe ich diese Pflanzen nicht beobachtet. Obwohl es an den östlichen Abhängen viele kleine Gruppen wachsen, werden diese Gruppen immer etwa 20 Meter voneinander entfernt. Die Rosetten an dem Naturstandort waren klein, die größten Rosetten hatten etwa 3 cm im Durchschnitt, also waren kleiner als die Pflanzen von Sempervivum marmoreum var. ??? aus dem Naturstandort am Berg Ilinden. Obwohl die Rosetten ziemlich klein sind, beinhalten die Rosetten ziemlich viele Rosettenblätter, die Rosettenblätter sind an beiden Flächen kurz dicht drüsig behaart. Die Rosetten am Naturstandort waren in dem guten Zustand, einige Rosetten haben die neuen Ausläufer gebildet, ziemlich viele Rosetten haben sich für die Blütezeit vorbereitet. Ich habe die Knospen am Naturstandort beobachtet, die Rosetten mit den geöffneten Blüten habe ich am Naturstandort nicht gefunden. Es war zu früh, ich vermute, dass die Pflanzen eine Woche später geblüht haben.
Jetzt endlich zu den Namen dieser Pflanzen. Ich habe den Namen Sempervivum marmoreum var. ??? ausgewählt wegen der Behaarung der Rosettenblätter an den Flächen. Irgendwo (vielleicht in dem Reisebericht von Klaus Schropp auf Sempervivophilia) habe ich für diese Pflanzen den Namen „reginae-amaliae“ gesehen. In bin nicht der Meinung, dass es um „reginae-amaliae“ handelt. An den nordöstlichen Abhängen des Gebirges Baba planina habe ich nur Sempervivum marmoreum beobachtet, Sempervivum marmoreum wächst da etwa von der Höhe von 1600 Meter über dem Meerspiegel. Oben, fast an den Gipfel der Berge wächst auch Sempervivum marmoreum. Diese Naturstandorte sind klein, am Naturstandort ist es möglich nur ein paar Rosetten zu finden. So habe ich Sempervivum marmoreum am Berg Ilinden beobachtet. Die Situation oben in den alpinen Teilen des Gebirges ist ein bisschen kompliziert, denn Sempervivum octopodes spielt da auch eine Rolle. Sempervivum octopodes und Sempervivum marmoreum blühen da in der gleichen Zeit, obwohl die Blütezeit von Sempervivum octopodes ein bisschen früher anfängt. An den Abhängen von Stiv kann es also um Hybride handeln.

Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
jezour

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

 

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Comments

Sempernicki

Di., 09.11.2021 - 08:52

Hallo, lieber jezour,

schön wieder von dir zu hören.

Die S. marmoreum mit den behaarten Blättern bringen euch Findern ja seit längerem zum Verzweifeln.
Du meinst, dass die Härchen auch von S. ciliosum ssp. octopodes durch Bastardisierung kommen könnten? Das ist natürlich eine Idee.

Die Pflanzen sehen richtig gut aus.

Vielen Dank, dass du dir wieder die Mühe gemacht hast, einen schönen Reisebericht zu schreiben.  Morgen kümmere ich mich um den Lexikoneintrag.

Liebe Grüße

Sempernicki

Sempernicki

Di., 09.11.2021 - 08:52

Hallo, liebe Sempernicki,

vielen Dank für deine Antwort.
Direkt die Härchen habe ich nicht gemeint. Beide Pflanzen wachsen nebeneinander in einer Umwelt, eine Art beeinflußt sicher die andere. Es ist sicher möglich, dass an den Abhängen von Stiv auch Hybride vorkommen, durch Bastadisierung könnte zum Beispiel die rote Punkte an der Basis der Kronblätter bei Sempervivum octopodes aus dem Berg Stiv erklären.
Leider habe ich die Blüten dieser Pflanzen noch nicht gesehen, die Beobachtung der Blüten dieser Pflanzen können ein bisschen Licht in das Problem bringen.

LG,
jezour

Titelbild
Reisebericht: Stiv, O Abhang