Wo die Hirten den Sommer verbringen
Wer einen großen Garten besitzt, kann oder will vielleicht im Sommer gar nicht gerne in Urlaub fahren. Wer soll die Pflanzen gießen, die Blumentöpfe? Wer erntet Gemüse und Obst? Überhaupt: wer erfreut sich an der Blumenpracht?
Es soll Menschen geben, die ihr Reich im Sommer höchstens mal für 3 oder 4 Tage verlassen und zuhause auf der Gartenliege von den Bergen, vom Meer oder von fernen Ländern träumen.
Ich gehöre dazu.
Und für all die Gleichgesinnten und für die, die sich gerne inspirieren lassen, habe ich mir was ausgedacht.
Kleine Bergwelt zum Träumen
Man braucht dazu ein Pflanzgefäß, Sempervivumerde, Sempervivum, Begleitpflanzen und Steine.
Als Pflanzgefäß habe ich einen Dach-Firstziegel gewählt. Ein Balkonkasten oder eine Schale tun's aber auch. Der Ziegel wird an den Seiten mit einem Stück Draht verschlossen, damit die Erde Halt findet.
Dann wird das Gefäß mit Substrat befüllt. An die Seiten lege ich noch ein paar größere Steine.
Jetzt schneide ich mir die ausgesuchten Pflanzen so zurecht, dass sie ohne Probleme ins Arrangement passen:
Meine Sempervivum arachnoideum Topfpflanzen werden geteilt und untenherum wird 1/3 der Wurzel entfernt. Das verträgt gerade diese Art besonders gut.
Als Begleitpflanze habe ich dieses Mal ein Berggipskraut gewählt - Gypsophila tenuifolia. Auch diese Pflanze muss Wurzeln lassen
Dann ordne ich die Pflanzen und setze sie ein.
Wenn alles sitzt, kommt feinkörniger Splitt auf die nackte Pflanzerde.
Tipp: Dabei legt man die freie Hand über die Rosetten - so wird sie nicht unterm Splitt vergraben.
Nun verteile ich noch größere und noch größere Steine rund um die Pflanzen und bald sieht meine Bergwelt so aus.
Aber irgendetwas fehlt noch. Ich eile in den Keller und suche in den Schachteln.
Ah, da sind sie ja ...
Also die Hirten müssen den Sommer über in den Schachteln bleiben. Die kommen erst an Weihnachten wieder raus. Aber ihre Schafe - die dürfen mit nach oben. Sie verbringen den Sommer in
majoRahn's kleiner Traum-Bergwelt.
Die Pflanzen in majoRahn's Traumbergwelt
Gypsophila tenuifolia - Feinblättriges Gips- oder Schleierkraut siehe auch hier
Aktuelles
Nr. 1)
In diesem Frühjahr hat das Wetter verrückt gespielt. Es hat Unmengen geregnet - so auch in dem sonst so regenarmen Rheinhessen. Einmal hat es gehagelt. Die Hagelkörner haben viele meiner Semperviven beschädigt (siehe weißer Pfeil im Bild von Flamingo). Das wächst sich zum Glück bald wieder aus.
Nr. 2)
Sehen bei euch zur Zeit manche Semperviven auch ziemlich schlimm aus? Matschblätter "zieren" die sonst so schöne Rosette.
Das kann mehrere Gründe haben.
a) "Die böse Fliege" (siehe Semperecke Nr. 26) hat wieder zugeschlagen.
b) Die Pflanzen haben zu nass gestanden oder das Wasser hat sich in den Töpfen gestaut.
c) Die Pflanze will Platz schaffen. Sie hat Kindel ausgetrieben und opfert die untersten Blätter, damit es den Jungen nicht zu eng wird. Wenn die Blätter dann verrotten, dienen sie zusätzlich als Nahrung (Kompost).
Wenn man will, kann man die Pflanze vorsichtig ausputzen.
Aber mit etwas Geduld wächst sich das auch von alleine aus.
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Das war es dann auch wieder mal aus majoRahn's Semperecke im Juni 2013
Ich wünsche allen Sempsfreunden eine gute Zeit unterm Sonnenschirm
Anne majoRahn