Rot - Rot - Rot
Nun ist es also wieder April geworden. Verrückt wie die Zeit vergeht. Heute morgen bin ich schon sehr früh in meinem neuen (!) Sempergarten gewesen. Meine Pflanzen mussten den Senkgarten verlassen und bekamen einen anderen - einen sonnigen Platz zugewiesen. Im Senkgarten wurde es im Laufe der Jahre zu schattig. Durch die fehlende Sonnenbestrahlung haben sich meine Semperviven im letzten Jahr nicht optimal entwickelt.
Und da passierte die Katastrophe!
Der Winter setzte den Rot-Stift an
Der Witterungsverlauf des vergangen Winters 2011-2012 war extrem. Im Herbst hat es viel geregnet. November und Dezember waren besonders mild und schneefrei. Erst im Februar kam es bei uns zu einem schnellen, heftigen Temperatursturz mit strengem Frost bis minus 20°C. Viele Pflanzen, die mit relativ weichen Rosetten in den Winter gingen und sich bereits auf das Frühjahr vorbereiteten, haben das nicht ohne die schützende Schneedecke überlebt. Der Schaden war enorm. Ich habe im Topfquartier mindestens ein Drittel meiner Pflanzen verloren.
Zugegeben, das war ziemlich hart und ich spielte schon mit dem Gedanken, mich vielleicht doch einer anderen Pflanzenfamilie zu widmen ... zum Glück verflog dieser Gedanke recht schnell! Inzwischen sind die meisten der verbliebenen Töpfe wieder fein herausgeputzt und reihen sich auf der neuen Stellage (Bericht darüber folgt).
(Übrigens: viele Sempsfreunde hatten ebenfalls große Winterschäden. Über diese Erfahrungen diskutieren angemeldete Nutzer im Sempervium-Liste - Forum)
Heute morgen war es noch ziemlich frostig. Die Rosetten waren wie mit einer Zuckerkruste überzogen. Sehr viele Sorten legen allmählich ihre Winterfarbe ab und zeigen ein
Leuchtendes Rot
von links nach rechts: Heigham Red, Firebird, Dame Arsac, El Toro, Casablanca, Amtmann Fischer, Achalm, Akhenaten, Albisoca, Grand Chef, Gabrielle, nochmal Heigham Red
und Terracotta Baby mit "Zuckerkruste"
Noch mit Winterblätterkränzchen: Jurariese
In der Natur werden die abgestorbenen Blätter nicht entfernt. Sie bilden neuen Humus für die Nachkommenschaft. Wachsen die Pflanzen aber im Topf, entfernt man die trockenen Blätter, denn es könnte sein, dass Maden dort überwintert haben.
siehe auch Semperecke Nr. 26: Die böse Fliege
Und tatsächlich: ich habe in diesem Frühjahr schon 2 Maden beim Putzen gefunden ...
Ein Lichtblick gab es in den Trögen und den "Dingsda's": Hier haben die meisten Pflanzen den Winter recht gut überlebt.
Atroviolaceum Heimlich
Weinkönigin, die noch fein herausgeputzt werden muss.
Sie hatten einen Platz an der Sonne.
Nach einiger Zeit verließ ich den Garten und ging in den Hof. Und siehe da, hier fand ich ein
Österliches Rot
Sempervivum Deep Fire
Flamingo
Plüschbär
Übrigens: Rot ist bekanntlich die Farbe des Blutes und rot gefärbte Ostereier sind ein Symbol des Lebens und der Wiedergeburt.
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Heute Abend ging ich nochmal zu meinen Semps. Und da machte ich eine schöne Entdeckung:
Das erste Kindel im Jahr 2012.
Ich wünsche allen Sempsfreunden Fröhliche Ostern.
Anne majoRahn im April 2012