Reisebericht: Ribnosee, unterhalb

Gespeichert von jezour am Mo., 01.07.2019 - 21:42

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. heuffelii from Ribnosee, unterhalb

Jovibarba heuffelii – unter Ribno See

In diesem Reisebericht bleiben wir wieder in dem Gebirge Pirin. Die oberen Teile der Berge bei dem Berg Vihren und nördlich von Vihren sind ab der Höhe ungefähr von 2550 Meter und höher durch Marmor gebildet, niedriger wird das Gestein durch Granit gebildet. Die Situation ändert sich südlich von dem Berg Vihren, da werden die Berge in dem Hauptgebirgskamm nur durch Granit gebildet.
Wie ich schon in den letzten Reiseberichten geschrieben habe, gibt es unter dem Berg Vihren im Tal eine Hütte. Das Gebirgstal, in dem die Hütte unter dem Berg Vihren liegt, ist ziemlich lang und wurde durch den Gletscher gebildet. Das Tal endet am Rande der Stadt Bansko, fängt unter dem Hauptgebirgskamm in der Höhe von etwa 2400 Meter an und in diesem Tal befinden sich auch wirklich viele Gletscherseen. Der erste See liegt fast gleich neben der Hütte Vihren und heißt Okoto, höher in dem Tal liegen weitere Gletscherseen.
Der See Ribno (oder auch Goljamo Banderishko) gibt es südlich von der Hütte Vihren in der Höhe von 2190 Meter und gehört zu dem größten Gletscherseen in dem Tal. Nicht weit von dem Abfluß aus dem See habe ich einen Naturstandort von Jovibarba heuffelii gefunden. Dieser Naturstandort liegt in der Höhe von 2210 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird durch Granit gebildet. Es handelt sich um eine Fläche an dem Abhang mit vielen großen Steinen, die nicht so dicht durch Walcholder und Bergkiefer Bestände bewachsen wird.
An diesem Naturstandort habe ich eine große Menge der Rosetten von Jovibarba heuffelii beobachtet, ich habe da Rosetten aller Größen gesehen. Die Rosetten wachsen da vor allem in den Spalten zwischen den Steinen, an den Rändern der Steine, unter den Ästen der Wacholder und auch im Gras in der Nähe der Steine. Die Rosetten bilden da oft kleine Gruppen mit etwa 6 Rosetten, nächste Gruppe wächst in der Nähe. Die meisten Rosetten am Naturstandort wurden frisch dunkel grün gefärbt, die oberen Drittel der Rosettenblätter waren lila oder dunkel rot gefärbt. Die äußere Rosettenblätter bei kleinen Rosetten waren oft heller gefärbt – bis grün-gelb, die Rosetten, die im Gras wachsen, waren nur dunkel frisch grün gefärbt. An dem Naturstandort habe ich auch ein paar Rosetten gesehen, die durch Endophyllum sempervivi befallen wurden, die meisten Rosetten waren gesund. Die Rosetten vermehren am Naturstandort generativ und auch vegetativ – viele Rosetten haben sich geteilt, am Naturstandort habe ich auch die Blütenstängel beobachtet. Die Blüten waren noch nicht geöffnet, es war zu früh, die Rosetten haben wahrscheinlich etwa eine Woche später geblüht.
Es lohnt sich auch durch das Tal unter dem Berg Vihren zu spazieren. Es gibt da schöne Aussichte, schöne Gletscherseen und selbstverständlich auch schöne Gegend mit interessanten Flora.
Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

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Comments

Sempernicki

Do., 04.11.2021 - 09:14

Hallo, lieber Josef,

ein gutes Beispiel, wie unterschiedlich die Rosetten gefärbt sein können - je nach Sonnenlage.

Vielen Dank für die schönen Bilder und den ausführlichen Reisebericht.

Die Bilder in unserem weiteren Eintrag vom Ribno Ezero scheinen falsch zu sein.

Liebe Grüße
Veronika

Titelbild
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