Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. globiferum ssp. hirtum (preissianum) from Ostrá, SO Abhang
Jovibarba hirta var. preissiana - Ostrá, SO Abhang
Ab diesem Reisebericht möchte ich ein weiteres Gebirge in der Slowakei vorstellen. Das Gebirge heißt Západné Tatry (Westtatra, in der älteren Lituratur auch Liptovské hole). Obwohl Západné Tatry niedriger als Vysoké Tatry sind, ist das ganze Gebirge sowieso interessant wie Vysoké Tatry. Am Rande des Gebirges, vor allem in Norden und in Westen, gibt es ziemlich ausgedehnte Kalkstein und Dolomit Gebiete, in der Mitte des Gebirges findet man vor allem Granit oder Gneis. Der höchste Berg des Gebirges heißt Bystrá, liegt in dem südöstlichen Teil des Gebirges und misst 2248 Meter.
In diesem Reisebericht stelle ich einen Naturstandort von Jovibarba hirta var. preissiana aus dem südöstlichen Abhang des Berges Ostrá vor. Der Berg Ostrá liegt in dem westlichen Teil des Gebirges, fast der ganze Berg wird durch Bergkiefer bedeckt. Trotzdem gibt es da auch Orte, an denen Bergkiefer nicht wächst – steile Felswänden oder auch sehr steinerne Orte an den Abhängen. Der touristischer Weg führt an dem südöstlichen Abhang des Berges Ostrá durch die Bewuchse von Bergkiefer. Fast im Weg habe ich eine Kolonie von Jovibarba hirta var. preissiana gefunden und beobachtet.
Diese Kolonie wächst in der Höhe von 1665 Meter über dem Meerspiegel, das Gestein wird Dolomit gebildet. Alle Rosetten wachsen neben dem touristischen Weg in dem niedrigen Gras und sind durch Bergkiefer ziemlich viel beschattet.
Diese Kolonie war nicht so groß, nur etwa 40 Rosetten, trotzdem waren alle Rosetten in dem guten Zustand. Obwohl ich keine blühende Rosette da beobachtet habe, waren alle Rosetten frisch grün gefärbt und viele haben neue Ausläufer gebildet. Wieder möchte ich auf die Variabilität von „preissiana“ hinweisen. Die Rosettenblätter sind sehr lang, haben sehr lange Spitzen. Obwohl die Rosetten eng sind, finde ich die Rosettenblätter von „preissiana“ aus den Naturstandorten in Malá Fatra noch ein bisschen enger. An den Kanten der Rosettenblätter der Pflanzen aus dem Naturstandort am Berg Ostrá gibt es wirklich wenige Wimper, in der Nähe der Spitzen der Rosettenblättern fast keine. Die Rosettenblätter sind auch ein bisschen anders gefärbt – helle, frische grüne Farbe, die Rosettenblätter aus den Naturstandorten in Malá Fatra waren ein bisschen dunkler gefärbt. Die Rosetten aus dem Naturstandorten in Západné Tatry sind auch ein bisschen größer.
Am Ende dieses Reiseberichtes möchte ich noch etwas zu den Naturstandorte von „preissiana“ in Západné Tatry schreiben. Diese Pflanzen sind häufiger auf Kalkstein oder auf Dolomit zu finden, da gibt es mehrere Naturstandorte dieser Pflanzen. Auf Granit oder auf Gneis wachsen diese Pflanzen auch, vor allem in den höheren Lagen (1700 und höher) sind diese Pflanzen aber selten. Diese Pflanzen sind auch vor allem auf Granit schwer zu finden – immer wachsen in den kleinen Kolonien. Wenn diese Pflanzen teilweise im Gras wachsen und nicht blühen, ist es wirklich schwierig diese Pflanzen zu finden.
LG,
Josef
Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf www.sempervivum-liste.de einloggen.
Comments
Antwort von Sempernicki am 07.08.2018
Hallo, lieber Josef,
genauso stelle ich mir richtig leuchtende Exemplare dieser Varietät vor. Schöner geht's nicht. Auch die typisch spärlichen Wimpern sind gut zu sehen.
Danke für die schönen Bilder und den wie immer informativen Text!
Liebe Grüße
Veronika