Reisebericht: Starý hrad 1

Gespeichert von jezour am Do., 28.06.2018 - 16:02

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. montanum ssp. heterophyllum from Starý hrad

In diesem Reisebericht bleiben wir noch in dem Gebirge Malá Fatra in dem nordwestlichen Teil der Slowakei. Ein paar Kilometer östlich von der Stadt Žilina befindet sich ein tiefes Tal des Flußes Váh, dieses Tal teilt das Gebirge Malá Fatra in zwei Teile – Krivánska Malá Fatra in Norden und Lúčanská Malá Fatra in Süden. In dem westlichen Teil des Tales emporragen über dem Fluß Váh zwei Burgruinen – über dem linken Ufer die Burg Strečno und über dem rechten Ufer etwa 110 Meter dem Fluß die Burgruine von Starý hrad.
Gleich unter der Burgruine gibt es sehr steile Felsen. Diese Felsen sind meistens südlich orientiert, um den Felsen wächst der Wald. Weil die Felsen hoch sind, sind sie nur teilweise beschattet. An diesem Naturstandort wächst nicht nur Jovibarba hirta var. preissiana, sondern auch Sempervivum montanum ssp. heterophyllum. Die Naturstandorte von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum in dem Gebirge Malá Fatra gehören zu den nördlichsten Naturstandorten in dem ganzen Verbreitungsgebiet dieser Pflanzen. Auch in dem Gebirge Malá Fatra wächst Sempervivum montanum ssp. heterophyllum in den niedrig gelegenen Lagen, immer an den steilen felsigen Abhängen oder steilen Felswänden. Die Rosetten von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum aus den Naturstandorten in Malá Fatra sind kleiner (aber trotzdem groß), die Rosetten beinhalten mehr Rosettenblätter als die Rosetten von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum aus dem Rest des Verbreitungsgebiets. Die Gestalt der Rosettenblätter ist aber gleich wie bei den Pflanzen aus anderen Naturstandorten. Weil die Rosetten von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum mehr Rosettenblätter beinhalten, können diese Pflanzen teilweise mit ssp. carpathicum verwechselt werden.
Sempervivum montanum ssp. heterophyllum wächst an den steilen Felswänden unter der Burgruine von Starý hrad. Diese Felswänden werden durch Granit gebildet. Ich habe die Rosetten da in der Höhe von 455 Meter beobachtet. Am Naturstandort habe ich eine riesengroße Menge der Rosetten aller Größen beobachtet. Weil die Rosetten an den steilen Felswänden wachsen, sind die Rosetten von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum an diesem Naturstandort schwierig zugänglich.
Alle Rosetten am Naturstandort waren frisch grün gefärbt. In der Zeit meines Besuches haben viele Rosetten viele neue Ausläufer gebildet. Die Blüten habe ich nich beobachtet, es war zu spät für die Blüten, die Rosetten blühen da in der zweiten Hälfte von Mai. Weil ich viele vertrocknete Blütenstengel beobachtet haben, vermute ich, dass die Rosetten da regelmäßig und viel blühen.
Die Rosetten von Sempervivum montanum ssp. heterophyllum können auch an den viel beschatteten Felswänden wachsen. Wenn die Rosetten an viel beschatteten Orten wachsen, können da zusammen mit Moos oder mit Polypodium vulgare wachsen, also mit sehr typischen Begleitpflanzen für Hauswurz.
Zum Schluß - vielleicht liest jemand die Zeitschrift Avonia. Da habe ich schon über diesem Naturstandort geschrieben, im Heft 3/2016. In diesem Beitrag zeige ich weitere Bilder aus diesem Naturstandort.
Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

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Comments

Sempernicki

Sa., 06.11.2021 - 08:05

Hallo, lieber Josef,

diese Unterart scheint ja wirklich sehr auf den passenden Standort fixiert zu sein - niedrige Meereshöhe und steiler Abhang.

Schön, dass du es trotz des steilen Abhangs geschafft hast tolle Fotos zu machen.

Vielen Dank wieder einmal für die ausführliche Beschreibung und die schönen Fotos.

Liebe Grüße

Veronika
(Ich habe zweimal dein Wort "mehrere" in "mehr" umgewandelt. Es gibt sonst einen falschen Sinn. "Mehrere" Blätter haben die Rosetten ja alle, aber "mehr" als gewöhnlich, meinst du ja.)

Sempernicki

Sa., 06.11.2021 - 08:05

Hallo, liebe Veronika,

vielen Dank für deine Antwort und für deine Korrektur.
S. montanum ssp. heterophyllum wächst immer nicht so niedrig, aber nie im alpinen oder subalpinen Lagen. Einige Naturstandorte von S. montanum ssp. heterophyllum im Gebirge Poľana (Mitte der Slowakei, südöstlich von Banská Bystrica) befinden sich höher:
Hrb - 1230 Meter
Ľubietovský Vepor - 1250 Meter
Poľana, Felsen Katruška - 1405 Meter!

Die Merkmale der Pflanzen sind aber ständig.

LG,
Josef

Titelbild
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