Reisebericht: Jalovecká dolina, Mündung

Gespeichert von jezour am Sa., 24.12.2016 - 17:39

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. montanum ssp. carpathicum from Jalovecká dolina, Mündung

Sempervivum montanum ssp. carpathicum wächst in den höheren Lagen (meistens in der Höhe von 1350 Meter und höher) der Gebirge von Karpaten. Die Naturstandorte dieser Pflanzen befinden sich meistens an den Felsen und unter der Steine, die vor dem Wind geschützt werden. Die Steine müssen fest sein, im Schutt wächst Sempervivum montanum ssp. carpathicum nie. Alle Naturstandorte von Sempervivum montanum ssp. carpathicum werden südlich, südwestlich oder südöstlich orientiert, die Rosetten haben da viel Sonne und auch Wärme.
In der Slowakei in Westliche Tatra und in Niedere Tatra kann man die Naturstandorte dieser Pflanzen auch niedrig in den Tälern finden. Es handelt um die Felsen in tiefen engen Tälern, die oft durch den Wald beschattet werden. Die Bedingungen sind oft ähnlich da wie hoch in den Bergen, mit einem Unteschied – die Pflanzen haben da weniger Licht und Wärme.
Wo liegt Jalovecká dolina? Jalovecká Tal liegt in dem westlichen Teil des Gebirges Westliche Tatra, die Mündung dieses Tales befindet sich etwa zwei Kilometer nordöstlich von dem Dorf Jalovec im Norden der Slowakei. Das Tal ist tief und sehr eng, unten in dem Tal gibt es zahlreiche Felsen, vor allem in der Nähe der Mündung des Tales.
In der Mündung, gleich neben dem touristischen Wegweiser liegt ein Felsen. Direkt über dem Weg habe ich eine größere Kolonie von Sempervivum montanum ssp. carpathicum an dem Felsen beobachtet. Ich habe da etwa 35 Rosetten gesehen. Das Gestein wird Gneis gebildet, der Naturstandort liegt in der Höhe von 815 Meter über dem Meerspiegel. Etwa 100 Meter südlich von der Mündung des Tales gibt es ein Flachland mit den Wiesen.
Alle Rosetten am Naturstandort wurden dunkel grün gefärbt, sie waren groß und geöffnet. Die Temperatur war da ungefähr gleich wie oben in den Bergen. Die Rosetten werden durch die Fichten beschattet. Trotzdem wachsen sie da wahrscheinlich ohne größere Probleme – viele Rosetten haben die neuen Ausläufer gebildet, ich habe da zwei trockene Blütenstengel beobachtet.
Am Ende meines Reiseberichtes möchte ich noch eine wichtige Wirklichkeit erwähnen. Die Beobachtung in der Mündung von Jalovecká Tal war keinen Zufall. Ich habe nur die Angabe von K. Domin aus dem Jahre 1932 überprüft!

Ich freue mich auf die Antworten.

LG und schönes Weihnachtsfest!
jezour

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

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Comments

Sempernicki

Di., 16.11.2021 - 11:41

Hallo lieber jezour,

wenn diese Sempervivum dort ausnahmsweise niedriger wachsen, liegt es vielleicht an der fehlenden Wärme, die wie du beschreibst, durch das enge Tal entsteht.

Auf alle Fälle hochinteressant. Sehr interessant auch, dass bereits 1932 (oder noch früher) dieser Standort bekannt war.

Liebe Grüße und schöne Feiertage.

Sempernicki

Di., 16.11.2021 - 11:42

Hallo, lieber jezour,

herzlichen Dank für dieses außergewöhnliche Weihnachtsgeschenk.

Ich hoffe, dass du auch schöne Festtage hast!

Liebe Grüße

Sempernicki

Sempernicki

Di., 16.11.2021 - 11:42

Hallo,

es freut mich, dass der Reisebericht ihnen so gefallen hat. In der Niedere Tatra weiß ich über einem Naturstandort von Sempervivum montanum ssp. carpathicum in der Höhe sogar von etwa 770 Meter!
Vielleicht wäre es interessant die Pflanzen aus den niederen Lagen genetisch zu untersuchen - falls es da z. B. eine kleine Beziehung zu ssp. heterophyllum gibt...

Viele Grüße,
jezour

Titelbild
Reisebericht: Jalovecká dolina, Mündung