Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. globiferum ssp. globiferum from Dolní Bělá
Jovibarba globifera subsp. globifera - Dolní Bělá
Das Suchen der Hauswurze könnte oft eine Detektivgeschichte sein. Wie meine ich es?
In Tschechien wächst vor allem Jovibarba globifera subsp. globifera. Ich lebe in Tschechien und suche die Lokalitäten. Zum Suchen gehört auch die Literatur. In der heutigen Literatur gibt es wenige oder sogar keine Erwähnungen über Jovibarba globifera subsp. globifera. Ich kann es nicht erklären. Ich weiß, dass diese Pflanzen nicht überall wachsen (ich möchte nicht selten schreiben - es ist nicht richtig, es gibt Gebiete in Tschechien, wo Jovibarba globifera subsp. globifera fast überall wächst...). Vielleicht liegt Jovibarba globifera subsp. globifera nicht im Trend. Die Bücher über Flora sind ziemlich alt, die Informationen wurden abgeschrieben. Warum? Die Quellen für diese Bücher sind die Bücher der Botaniker, die am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts gelebt haben. Die richtige Quellen sind oft um 100 Jahre alt und älter (und immer gültig)!
Das gilt auch für Westböhmen. František Maloch hat das Buch über Flora des Westböhmens im Jahre 1913 herausgegeben. Und bis jetzt hat einige Lokalitäten niemand gesehen.
Dolní Bělá ist ein Dorf nicht weit von Pilsen. František Maloch schreibt, dass Jovibarba globifera subsp. globifera hier in der Nähe der Burgruine wachsen soll.
Was meinen sie? Wo wächst Jovibarba globifera subsp. globifera?
Sie wächst unter die Burgruine. Unter der Mauer, unter den Bäumen gibt es die Felsen. Und Jovibarba globifera subsp. globifera wächst auf den Felsen. Die Felsen sind ziemlich schwierig erreichtbar. Der Abhang ist sehr steil. Mir hat es gelungen und ich habe die Pflanzen gesehen und fotografiert. Dort gibt es viele Rosetten, sie sehen sehr gut aus. Aber sie blühen nicht.
Jovibarba globifera - am Naturstandort, Dolní Bělá, unter der Burgruine
Jovibarba globifera - am Naturstandort, Dolní Bělá, unter der Burgruine
Die Pflanzen haben uns überlebt. Sie wachsen dort immer, nach 100 Jahren. Das Gestein ist Spilit und die Lokalität befindet sich in der Höhe von 460 Metern über dem Meerspiegel.
Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf www.sempervivum-liste.de einloggen.
Comments
Antwort von Sempernicki am 12.06.2011
Hallo jezour,
ich kann mir deine Freude über dieses Erlebnis sehr gut vorstellen. Es muss sehr spannend gewesen sein. Ist die Pflanze noch da? Ist sie es nicht mehr? Was wächst jetzt dort? Und dann die Erleichterung: Sie ist noch da!!!
Sie konnte wohl sehr ungestört dort wachsen. Und nun können wir sie alle sehen. Vielen Dank!
Was du uns wohl noch alles präsentieren wirst!
Liebe Grüße
Sempernicki, die gerne wieder einen Eintrag ins Lexikon macht (wenn sie das Datum für die Bilder hätte)
Antwort von Sedum am 12.06.2011
Hallo jezour
herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Expedition!!!
Suuuper... Burgruinen und Jovis... das hat etwas Magisches!
Dankeschön für den Bericht!
Liebe Grüsse
Sedum
Antwort von jezour am 12.06.2011
Ich habe die Bilder am 19. September 2009 fotografiert.
Maloch erwähnt mehrere Lokalitäten in Westböhmen. Einige habe ich gesehen. Und Jovibarba globifera subps. globifera wächst auf vielen Lokalitäten auch heute.
Antwort von jezour am 13.06.2011
Expedition - Dolní Bělá ist nicht so weit von Pilsen, mit dem Fahrrad ist es etwa 25 Kilometern.
Burgruinen und Jovibarba (oder auch Sempervivum). Es ist magisch, aber auch logisch und praktisch. Der tschechische name für Hauswurz ist "netřesk" (singular), "netřesky" (plural). Die Leute glaubten, wenn sie diese Pflanzen in der Nähe der Bauten oder auf den Dächern anbauen, schlagen die Blitze in den Bauten nicht. "Netřesk = Sempervivum und Jovibarba" kommt aus dem Wort "netřísknout = nicht schlagen".
Es gibt viele Burgruinen in Tschechien und in der Nähe von vielen Burgruinen wachsen Sempervivums und Jovibarbas. Zum Beispiel - auf dem Hügel Preitenštejn gibt es auch die Burgruine - und auch Jovibarbas.
Liebe Grüße,
jezour
Antwort von Sempernicki am 13.06.2011
Hallo jezour,
vielleicht haben die Burgherren (und -damen) die Hauswurze irgendwo herkommen lassen und auf die Mauern gepflanzt. Von dort sind sie heruntergefallen und nun findest du sie auf dem Boden und nicht auf der Mauer.
Die Geschichte mit dem Schutz vor Blitzen gibt es hier in Deutschland auch. Schon Karl der Große (ca. 800 n. Chr.)) soll befohlen haben, Hauswurze auf die Dächer zu pflanzen.
LG
Sempernicki
Antwort von jezour am 13.06.2011
Es gibt Burgruinen, wo Jovibarbas wahrscheinlich natürlich wachsen. Sie waren dort vor den Menschen - zum Beispiel Preitenštejn. Und es gibt Burgruinen, wo Jovibarbas dank der Leute wachsen.
Bei der Burgruine in Dolní Bělá ist es schwer zu sagen. Jovibarba globifera subsp. globifera wächst ziemlich unten auf den Felsen. Ich muss noch die Umgebung untersuchen. Vielleicht gibt es mehr in der Umgebung.