Reisebericht: Sarigöl, 3 km NW

Gespeichert von jezour am Mi., 16.11.2022 - 08:29

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. herfriedianum x S. staintonii from Sarigöl, 3 km NW

Sempervivum herfriedianum x staintonii

In diesem Reisebericht bleiben wir wieder in dem nordöstlichen Teil der Türkei, nächster Naturstandort von Hauswurz aus der Provinz Artvin wird vorgestellt.
Die Provinz Artvin mit der Hauptstadt Artvin liegt in dem nordöstlichen Teil der Türkei, die ganze Provinz ist besonders gebirgig.
Etwa 47 Kilometer südwestlich von der Stadt Artvin gibt es in dem tiefen Tal des Flußes Coruh die Stadt Yusufeli. Die Stadt Yusufeli liegt direkt am Fuß des Gebirges Kackar und in der Stadt mündet der Fluß Barhal in den Fluß Coruh. Der Fluß Barhal fließt auch durch ein tiefes Tal, in diesem Tal befindet sich etwa 15 Kilometer nördlich von Yusufeli das Ort Sarigöl. Der Ort Sarigöl wird durch wenige Häuser tief im Tal gebildet, die Hauptstraße führt auch durch diesen Ort.
In dem Tal des Flußes Barhal habe ich etwa 3 Kilometer nordwestlich von dem Ort Sarigöl einen Naturstandort von Hauswurz gefunden. Die Pflanzen sind wieder an den steilen Felswänden über der Hauptstraße gewachsen, ich habe die Rosetten in der Höhe von 930 Meter beobachtet, viele weitere Rosetten sind auch höher an den steilen Felswänden gewachsen. Das Gestein wird durch Granit gebildet.
An dem Naturstandort habe ich eine riesengroße Menge der Rosetten beobachtet, am Naturstandort waren die Rosetten aller Größen vertreten. Die Rosetten sind vorwiegend in den Gruppen gewachsen, in einer Gruppe waren etwa 10 Rosetten am häufigsten. Am Naturstandort habe ich auch Rosetten beobachtet, die in den Kolonien gewachsen sind, in einer solcher Kolonie habe ich ungefähr 50 Rosetten beobachtet.
Alle Rosetten am Naturstandort waren in den guten Zustand in der Zeit meines Besuches, die Rosetten sind direkt an den steilen Felswänden, in den Felsspalten und auch auf den Felsbänken gewachsen. Die Rosetten waren geöffnet und frisch grün gefärbt, die äußere Rosettenblätter waren grüngelb gefärbt bei manchen Rosetten. Viele Rosetten haben neue Ausläufer in der Zeit meines Besuches gebildet, am Naturstandort habe ich auch ein paar blühende Rosetten gefunden, die Blüten haben gewöhnlich 8 – 11 Kronblätter beinhaltet, die Kronblätter waren satt gelb gefärbt.
In der Überschift steht, dass es um Hybridepflanzen in diesem Fall geht. Welche Merkmale der Pflanzen unterscheiden diese Pflanzen von Sempervivum staintonii? Vor allem beinhalten die Rosetten an diesem Naturstandort höhere Anzahl der Rosettenblätter, die Rosettenblätter waren bei vielen Rosetten in den oberen Drittel am breitesten. Die Oberfläche der Rosettenblätter war teilweise behaart oder fast kahl, viele Rosetten waren dünn kurz drüsig behaart, einige Rosetten hatten einen Kamm der Wimper in der Mitte der Flächen der Rosettenblätter, weitere Rosetten hatten fast kahle Flächen der Rosettenblätter. Die Rosetten hatten auch größere Anzahl der Wimper an den Kanten der Rosettenblätter. Die Stengelblätter waren dich kurz drüsig behaart und lila-rot-braun gefärbt.
Eine wichtige Notiz zum Schluss – diese Pflanzen wurden durch P. Neeff als Sempervivum xfeigeanum
(also Sempervivum davisii x staintonii) beschrieben. Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

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  • 14. Juli 2017
    Der Naturstandort im Tal des Flußes Barhal, NW von Sarigöl
  • 14. Juli 2017
    Die Pflanzen sind an den steilen Felswänden gewachsen, meistens in den Felsspalten und auf den Felsbänken
  • 14. Juli 2017
    Die Rosetten haben fast kahle Flächen der Rosettenblätter, die Gestalt der Rosettenblätter ist anders und entspricht nicht S. staintonii
  • 14. Juli 2017
    Die Kolonie der Rosetten, die Flächen der Rosettenblätter sind dünn kurz drüsig behaart
  • 14. Juli 2022
    Die Rosetten dieser Hybridpflanzen beinhalten höhere Anzahl der Rosettenblätter
  • 14. Juli 2017
    Blühende Rosette am Naturstandort, die Stengelblätter haben gleiche Merkmale wie die Stengelblätter von S. herfriedianum

Comments

Sempernicki

Mi., 16.11.2022 - 09:16

Hallo, lieber Josef,

Hybriden sind immer besonders interessant, finde ich. Es hat dir sicher viel Mühe gemacht, die richtigen Schlüsse aus den beobachteten Merkmalen zu ziehen.

Herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht und die aussagekräftigen Bilder!

LG

Veronika

Titelbild
Reisebericht: Sarigöl, 3 km NW