Reisebericht: Hamamli, 4 km SW

Gespeichert von jezour am Di., 28.03.2023 - 15:57

Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. davisii x S. staintonii cf. from Hamamli, 4km SW

Sempervivum staintonii x davisii?

In diesem Reisebericht wird nächster Naturstandort der Hauswurz aus dem nordöstlichen Teil der Türkei vorgestellt.
In diesem Reisebericht verschieben uns in die Umgebung der Stadt Artvin, trotzdem bleiben wir in dem Tal des Flußes Coruh. Auch in der Umgebung der Stadt Artvin fliesst der Fluß Coruh durch ein tiefes Tal, das Tal wurde in den letzten Jahren durch den Ausbau der Talsperren besonders geändert.
Die Stadt Artvin ist die Hauptstadt der Provinz Artvin, liegt an den Abhängen über dem Fluß Coruh nicht weit von der Küste des Schwarzen Meeres in dem nordöstlichen Teil der Türkei. Durch die Stadt führt die Straße D010, diese Straße führt weiter in Richtung Osten, südöstlich von der Stadt steigt diese Straße hinauf und führt an den Abhängen hoch über dem Wasserspiegel der Talsperre. Etwa 4 Kilometer westlich von dem Dorf Hamamli gibt es einen Rastplatz neben der Straße. Der Rastplatz ist klein, denn die Abhänge über der Straße und unter dem Rastplatz besonders steil und felsig sind.
Auch unter dem Rastplatz gibt es steile Abhänge mit zahlreichen Felsen, gleich unter dem Rastplatz habe ich an einem kleinen Felsen einer Kolonie der Hauswurz gesehen. Diese Kolonie war etwa ein Meter unter dem Rastplatz, die Rosetten sind an einem kleinen Felsen und in den Felsspalten dieses Felsens gewachsen.
Dieser Naturstandort liegt in der Höhe von 720 Meter an den westlich orientierten Abhängen, das Gestein wird wahrscheinlich durch Rhyolith gebildet, mit der Bestimmung der Gesteinart bin ich nicht sicher, denn ich bin kein Geologe.
Die Rosetten habe ich nur an einem Felsen beobachtet, es war eine Kolonie mit etwa 30 Rosetten, aber der Naturstandort ist sicher größer, weitere Rosetten müssen niedriger an den Felsen wachsen. Die Abhänge sind wirklich sehr steil und in vielen Plätzen ohne Kletterausrüstung unzugänglich. In dem Fall dieser Kolonie hatte ich Probleme, wenn ich die Bilder der Pflanzen gemacht habe, die Rosetten an dem kleinen Felsen waren schwierig zugänglich.
Die Rosetten am Naturstandort waren in den guten Zustand während meines Besuches, viele Rosetten haben geblüht, die meisten Rosetten haben neue Ausläufer gebildet. Die Rosetten waren ziemlich groß, um 4 cm im Durchschnitt, also größer als Rosetten von Sempervivum staintonii. Die Rosettenblätter waren dunkel rot gefärbt, einige Rosetten hatten nur dunkel rot gefärbte äußere Rosettenblätter, andere Rosettenblätter waren grün gefärbt. Wichtig ist, dass die Flächen der Rosettenblätter teilweise behaart waren. Die Kronblätter waren gelb gefärbt, die Blüten haben meistens 11 oder 12 Kronblätter beinhaltet.
Es scheint, dass es sich in diesem Fall um ein Hybrid handelt. Die Färbung der Rosettenblätter zeigt auf Sempervivum staintonii, Sempervivum staintonii wächst in diesem Gebiet. Die zweite Mutterart ist wahrscheinlich Sempervivum davisii. Sempervivum davisii hat Rosettenblätter mit behaarten Flächen, ein Originalnaturstandort liegt in dieser Gegend (Ardanuc liegt nicht weit von hier, aber der Naturstandort gibt es wahrscheinlich wegen der Talsperre nicht mehr). Leider habe ich Sempervivum davisii in dieser Gegend nicht beobachtet.
Und eine Bemerkung zum Schluss. Neeff erwähnt ein Hybrid zwischen S. staintonii und S. davisii – S. x feigeanum, leider handelt es um ein Hybrid zwischen S. staintonii und S. herfriedianum, wie ich in den vorigen Reisebericht gezeigt habe. Trotzdem gibt es Mischlinge zwischen S. davisii und S. staintonii!
Ich freue mich auf die Antworten.

LG,
Josef

Zum Naturformen-Eintrag

Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf  www.sempervivum-liste.de  einloggen.

Bildergalerie - © alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt!

Comments

Sempernicki

Di., 28.03.2023 - 17:27

Hallo, lieber Josef,

wieder hast du einen interessanten "Fall" gefunden. Herzlichen Dank für den Reisebericht und die schönen Bilder!

LG

Veronika

Titelbild
Reisebericht: Hamamli, 4 km SW