Reisebericht von Josef Ježek zum Naturformen-Eintrag S. globiferum ssp. globiferum from Hudlická skála
Jovibarba globifera - Hudlická skála
In diesem Reisebericht möchte ich nach einer langen Zeit zu dem Thema Jovibarba globifera zurückkommen und einen weiteren Naturstandort dieser Art vorstellen.
In Böhmen gibt es ein Gebiet, in dem sich wirklich viele Naturstandorte von Jovibarba globifera befinden. Das Gebiet heißt Křivoklátsko, also ein Gebiet um das Städtchen Křivoklát. Es handelt auch um einen Naturschutzgebiet (biosphärische Reservation von UNESCO), ich möchte aber ein breiteres Termin verwenden. Der gleiche Name wird auch für einen floristischen Kreis verwendet, der floristische Kreis ist größer und enthält weitere Gebiete, z. B. auch südwestlich von dem Naturschutzgebiet.
Das Gebiet Křivoklátsko wird vor allem durch das tiefe Tal des Flußes Berounka bekannt. An beiden Seiten des Tales gibt es zahlreiche Felsen, oft Naturstandorte von Jovibarba globifera. Die Bächer, die in Fluß Berounka münden, haben auch tiefe Täler gebildet. Und auch in der Gegend oben über den Tälern befinden sich ziemlich viele Felsen.
Hudlická skála liegt gleich über dem westlichen Rand des Dorfes Hudlice ein paar Kilometer westlich von der Stadt Beroun. Das Dorf liegt nicht im Tal, sondern fast oben an einem Hügel und in der Nähe gibt es ein paar Felsen. Hudlická skála (skála = Felsen auf Tschechisch) wird durch Lydit gebildet, die Spitze des Felsen emporragt in der Höhe von 487 Meter über dem Meerspiegel. Das ganze Massiv des Felsen läuft in Richtung Norden – Süden, Jovibarba globifera wächst da an dem südlich, südöstlich und östlich orientierten Orten.
Ich habe da Jovibarba globifera in der Höhe von 455 Meter beobachtet. Obwohl am Naturstandort eine riesengroße Menge der Pflanzen wächst, war es ziemlich schwierig die Rosetten da zu finden. Ich habe den Naturstandort nämlich im August besucht, während einer Welle der Hitze. Das Gras war vertrocknet und die Rosetten von Jovibarba globifera teilweise auch, die äußere Rosettenblätter waren hell gelb gefärbt, die Rosetten sind also am Naturstandort mit der Umgebung zusammengeflossen.
Am Naturstandort habe ich Rosetten aller Größen beobachtet. Die Rosetten wachsen da vor allem in den Felsspalten, in der Nähe der großen Steine und an den Rändern der Felsen, oft wachsen die Rosetten von Jovibarba globifera am Naturstandort im Gras. In der Zeit meines Besuches habe ich keine blühende Rosette gefunden. Die Rosetten vermehren am Naturstandort vor allem durch Ausläufer, viele Rosetten haben neue Ausläufer gebildet.
Ich muss auch erwähnen, dass die Population von Jovibarba globifera an diesem Naturstandort durch Endophyllum sempervivi teilweise befallen wird. Sonst glaube ich, dass es lohnt sich diesen Naturstandort zu besuchen, vor allem im August, am Anfang der Blütezeit von Heide.
Ich freue mich auf die Antworten.
LG,
Josef
Zum Antworten auf den Reisebericht muss man sich hier auf www.sempervivum-liste.de einloggen.
Comments
Antwort von Sempernicki am 12.02.2019
Hallo, lieber Josef,
schon mal herzlichen Dank für deinen Reisebericht und die Bilder aus einer ungewöhnlich trockenen Landschaft. Die Rosetten auf den Bildern kann man noch gut erkennen. Wir müssen da nicht so lange suchen wie du in der Natur.
Um den Eintrag ins Lexikon kümmere ich mich später.
Liebe Grüße
Veronika